Der Erstflug des Abfangjägers und Aufklärer MiG-25 (NATO-Code Foxbat) erfolgte 1964 und die Indienststellung 1970. Von 1969 bis 1985 wurden 1’190 Exemplare produziert.[1] Mit diesem Mach-3 Jäger sollten Bomber vom Typ Convair B-58 und Aufklärungsflugzeuge Lockheed A-12 der USA abgefangen werden. Das Kampfflugzeuge wurde immer weiterentwickelt. Entsprechend der ursprünglichen Zielsetzung wurden zwei Varianten in Dienst gestellt:
- Abfangjäger
- Aufklärungsflugzeuge und Bomber
MiG-25P Abfangjäger Foxbat-A (Moskau 1993)
MiG-25P Abfangjäger Foxbat-A (Moskau 1993)
Gegenüber der Ursprungsversion MiG-25P waren die Abfangjägerversion MiG-25PD/PDS (NATO-Code Foxbat-E) weiterentwickelt worden. Diese wurden von 1978-1982 gebaut und erreichten folgende Leistungen:[2]
- Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe 1’200 km/h
- Höchstgeschwindigkeit auf 13’000 m 3’000 km/h (Mach 2.82)
- Dienstgipfelhöhe 20’500 m
- Reichweite 1’730 km
- Waffenzuladung für 3’500 kg an 5 Aussenstationen mit Luft-Luft-Lenkwaffen
Durch die Desertion des Leutnants Viktor Belenko mit einer MiG-25P und seiner Landung am 6. September 1976 auf dem japanischen Flugplatz Hakodate konnten im Westen zum ersten Mal die Leistungen des Abfangjägers analysiert werden.[3] Der Abfangjäger war äusserst zweckmässig konstruiert worden.
Für die Ausbildung der Jagdpiloten wurde die Variante MiG-25PU (NATO-Code Foxbat-C) entwickelt. Im Rumpfbug wurde ein weiteres Cockpit für den Ausbildner eingebaut. Diese Aerodynamik begrenzte die Leistung des Flugzeuges auf Mach 2.65. Bis 1980 wurde diese Version noch gebaut.[4]
MiG-25PU Doppelsitzer (Ausbildung Abfangjäger) Foxbat-C (Moskau 1993)
Die Produktion des Grundtyps der Aufklärungs- und Bomberversion, die MiG-25RB (NATO-Code Foxbat-B), setzte ab 1970 ein und dauerte bis 1982. Dieser Typ erbrachte folgende Leistungen:[5]
- Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe 1’200 km/h
- Höchstgeschwindigkeit in 13’000 m 3’000 km/h (Mach 2.82)
- Dienstgipfelhöhe 21’000 m
- Reichweite 2’130 km
MiG-25RBSch (Aufklärungsflugzeug) Foxbat-D (Moinio 1997)
Bewaffnung der Aufklärungs- und Bomberversionen:[6]
- 6 – 8 Freifallbomben oder
- 1 – 3 taktische 30 Kt-Freifall-Nuklearbomben)
Aussenstationen: 4 Luft-Boden-Lenkwaffen
Externer Behälter: 1 Zusatztank
Einige MiG-25PU sind nach der Ausserdienststellung der Flotte eingemottet worden und dürften noch flugfähig sein.[7] Die Aufklärungs- und Bomberversion dürfte ab 1967 als Entwicklungsträger für den Abfangjäger MiG-31 gedient haben.[8]
Der Erstflug der zweisitzigen MiG-31 (NATO-Code Foxhound) erfolgte 1975. 1981 wurde das erste Flugzeug in Dienst gestellt. Die MiG-31 waren 1983 einsatzbereit.[9] Bis heute wurden 500 Einheiten hergestellt.
MiG-31F Foxhound (Le Bourget 1995) (Exportversion)
Die MiG-31 wurde für das Abfangen der strategischen Bomber, Marschflugkörper und Stealth-Jagdbomber der USA entwickelt. Aerodynamik, Triebwerke und Avionik wurden gegenüber der MiG-25 (noch analoge Systeme) erheblich verbessert. Die digitale Datenübertragung wurde möglich. 1978 wurden zum ersten Mal 10 Ziele gleichzeitig während des Fluges erfasst.[10] Die Luftverteidigungsstreitkräfte erhielten ab 1981 MiG-31B/BS.
MiG-31F Cockpit (Le Bourget 1995)
Ab 1997 wurde die MiG-31BM entwickelt. Der Erstflug erfolgte 2005. Ab 2007 wurden MiG-31B zu MiG-31BM umgerüstet. Der Bordradar erhielt einen neuen Computer. 2018 war die MiG-31K in Erprobung.[11] Dieser Typ wird mit dem Hyperschall-Lenkflugkörper Ch-47M2 Kinschal (Mach 10, Reichweite 2’000 km) ausgerüstet. Seit 2018 sind 10 dieser Flugzeuge im Einsatz. Die Version MiG-31D ist für den Abschuss von Satelliten entwickelt worden.
MiG-31BM dürften folgende Leistungen erbringen:[12]
- Höchstgeschwindigkeit Mach 2.83 (in grosser Höhe)
Mach 1.2 (auf Meereshöhe)
- Marschgeschwindigkeit Mach 2.35 (in grosser Höhe)
Mach 0.85 (auf Meereshöhe)
- Dienstgipfelhöhe 20’600 m
- Einsatzradius bei Mach 2.35 750 km
bei Mach 0.85 ca. 1’400 km
- Überführungsreichweite 3’300 km
- Bewaffnung:
- sechsläufige Bordkanone
- 4’000 kg an 7 Aussenstationen:
Luft-Luft-Lenkflugkörper
Luft-Boden-Lenkflugkörper
- 2 abwehrbare Zusatztanks
MiG-31F (?) (Moskau Zhukovsky 1993)
Gemäss Presseberichten wird die Avionik der MiG-31BM jetzt upgradet. MiG-31BM sind auf Stützpunkten der russischen Inseln im Nordpolarmeer stationiert worden. Dies sind Hinweise dafür, dass die Kampfflugzeuge MiG-31 auch in absehbarer Zeit im Einsatz der russischen Streitkräfte sein werden.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mikojan-Gurewitsch_MiG-25, 28.11.21, S.1.
So auch Moinio, Moskau, 1995, S. 67/68.
[2] Wikipedia, MiG-25, S. 12.
[3] Barron, J., MIG Pilot, The Final Escape of Lt. Belenko, Avon Books, New York, 1980.
[4] Wikipedia, MiG-25, S. 9.
[5] Wikipedia, MiG-25, S. 12.
[6] Wikipedia, MiG-25, S. 13.
[7] Wikipedia, MiG-25, S. 16.
[8] Wikipedia, MiG-25, S. 11.
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Mikojan-Gurewitsch_MiG-31, 28.11.21, S. 1.
[10] Wikipedia, MiG-31, S. 3.
[11] Wikipedia, MiG-31, S. 7.
[12] Wikipedia, MiG-31, S. 11-13.