Kampfhelikopter und Erdkampfflugzeuge: Feuerunterstützung des Gefechtsfeldes
Während des Ersten Weltkrieges waren die wichtigsten Mittel für die Feuerunterstützung der Armeen die gezogene Artillerie und Eisenbahngeschütze. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges dominierten Erdkampfflugzeuge wie die «Stukas» (Ju 87) die Feuerunterstützung. Während des gesamten Krieges waren Kampfflugzeuge (auch Bomber) das Mittel der Feuerunterstützung. Dies traf auch für den Koreakrieg von 1950-53 zu. Im US-geführten Vietnamkrieg von 1964-1973 setzten die USA als neues Mittel der Feuerunterstützung Helikopter ein. Diese neue Art der Kriegführung wurde durch die sowjetischen Streitkräfte kopiert. Im Afghanistankrieg von 1979 bis 1989 setzte die 40. Armee für die Feuerunterstützung Kampfhelikopter Mi-24 HIND (Pilot, Copilot, 8 bis 10 Infanteristen). Vorne gepanzert, mit verschiedenen Waffensystemen (Revolvermaschinengewehr, Lenkwaffen und Bomben) ausgerüstet, dominierten die Kampfhelikopter bis zur Lieferung der Stinger-Fliegerabwehrlenkwaffen ab 1987 durch die USA das sowjetische Kriegstheater in Afghanistan.
Kampfhelikopter Mi-24 HIND aus dem Afghanistaneinsatz
6 Waffenstationen für Bomben, Lenkwaffen, Minen und Raketen
Bedingt durch die zunehmenden Abschüsse der Kampfhelikopter durch die Mujaheddin mit Stinger wurden für die Feuerunterstützung der sowjetischen Streitkräfte immer mehr Erdkampfflugzeuge des Typ Su-25 (NATO-Bezeichnung FROGFOOT) eingesetzt. Su-25 sind das Pendant zu den amerikanischen Erdkampfflugzeugen A-10. Neben der Kanone Kaliber 30mm können diese Kampfflugzeuge an den 10 Waffenstationen mit einer Vielfalt an Waffensystemen ausgerüstet werden. Zu diesen gehören Luft-Luft-Lenkwaffen, Luft-Boden-Lenkwaffen, Raketen, Freifallbomben, gelenkte Bomben und Streubomben.
Erdkampfflugzeug Su-25
Su- 25 Lenkwaffen und Bomben
Die Feuerunterstützung der russischen Bodenstreitkräfte (Kampfpanzer, Kampfschützenpanzer, Artillerie) beruht heute noch weitgehend auf den Einsatz von Kampfhelikoptern Mi-24 und Erdkampfflugzeugen Su-25.
Seit beinahe 30 Jahren werden in Russland Kamov-Kampfhelikopter entwickelt. Dank ihrer Bewaffnung (30mm-Kanone, 16 Panzerabwehrlenkwaffen oder ungelenkte Lenkwaffen), der Ausrüstung und der Schleudersitze für Pilot und Copilot erbringen diese Helikopter, verglichen mit den bisherigen Kampfhelikoptern, eine höhere Leistung. Neben der Feuerunterstützung für das Gefechtsfeldkönnen sind Kamov-Kampfhelikoptern auch für Luftkampfeinsätze tauglich. Bis heute sollen 167 Kamov KA-52 produziert und in Dienst gestellt worden sein.[1]
Prototyp Kamov-Kampfhelikopter
Bewaffnung
[1] Müller, Cl., Flugzeuge der Welt 2021, Motorbuch Verlag, 2021, S. 193.
Titel: Kampfhelikopter und Erdkampfflugzeuge: Feuerunterstützung des Gefechtsfeldes
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