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Spezialeinheiten

Spezialeinheiten

Im Juni 1940 befahl Winston Churchill die Aufstellung von Commando-Einheiten.[1] Diese sollten Überfälle und Hinterhalte in den deutsch besetzten Gebieten Europas und Nordafrikas ausführen. Dieser Befehl gilt als der Gründungsakt der britischen Eliteeinheiten. Insgesamt wurden 30 selbständige Einheiten gebildet. Die Commandos kämpften vom Polarkreis bis Nordafrika und vom Mittleren Osten bis Südostasien.

Oberstleutnant David Stirling bildete im Juli 1941 die Einheit «L Detachment, Special Air Service Brigade» mit sechs Offizieren und 60 Mann. Ihr Auftrag: Kommandounternehmen hinter den feindlichen Linien in Nordafrika. Der erste Auftrag – Unterstützung der Rückeroberung der Festung Tobruk – endete mit einem Scheitern. Der zweite Auftrag – Zerstörung eines feindlichen Flugplatzes – war erfolgreich. Januar 1943 wurde Stirling gefangen genommen. Das Kommando übernahm Oberstleutnant «Paddy» Mayne. Die britische SAS wurde durch französische und belgische Einheiten ergänzt.

Nach Kriegsende wurde am 8. Oktober 1945 die SAS aufgelöst. Bereits ein Jahr später wurden Einsätzen hinter den feindlichen Linien notwendig. Am 1. Januar 1947 wurde als Teil der Territorial Army das 21st SAS Regiment aufgestellt. Die reguläre Armee erhielt 1952 das 22nd SAS Regiment. 1959 entstand das 23rd SAS Regiment der Territorial Army.

Ein eindrücklicher Einsatz der SAS nach dem Zweiten Weltkrieg war die Erstürmung der iranischen Botschaft am 5. Mai 1980 durch 30 Elitesoldaten und die anschliessende Befreiung der Geiseln.[2] Aber nicht nur das Vereinigte Königreich verfügt heute über Eliteeinheiten. Bereits 1942 gründeten die USA, entsprechend dem Vorbild der SAS, die U.S. Army Rangers. Am 8. Januar 1944 folgte die Bildung von vier Bataillonen U.S. Marine Riders für Einsätze im Pazifik.[3]

Heute sind die Special Operations Forces der USA dem U.S. Special Operations Command (SOCOM) und dem Joint Special Operations Command (JSOC) unterstellt. Zu den Kommandobereichen und einsatzbereiten Einheiten gehören u.a. das Special Operations Command des U.S. Marine Corps, das Special Operations Command der U.S. Air Force, das 75th Ranger Regiment, die Green Berets und DELTA Force der U.S.Army, und U.S. Navy SEALs der U.S. Navy.[4] Das U.S. Navy SEAL Teams Six wurde durch die Liquidierung von Osama bin Laden in Pakistan bekannt.[5]

Nach 1945 bildeten neben dem Vereinigten Königreich und den USA auch andere Staaten Spezialeinheiten für den Einsatz gegen Terroristen und für Überfälle und Anschläge in einem Krieg hinter den feindlichen Linien. Dazu gehören Deutschland mit dem Kommando Spezialkräfte[6], Israel[7], Italien[8],die Niederlande[9],  die Schweiz[10] und Russland mit den SPEZNAS.[11] Die Speznas wurden durch ihre Einsätze in Afghanistan und gegen die Ukraine berühmt-berüchtigt. Ihr Gesamtbestand wird auf über 12’000 Mann geschätzt. Dazu kommen noch 4’000 Mann der Einheiten Alfa und Vympel, die den Sicherheitsdiensten unterstellt sind.[12]

Russland (A.S.)

Gemäss dem Military Balance dürfte die Ukraine über 2 Regimenter Spezialkräfte verfügen.[13] Bereits vor der russischen Invasion der Ukraine haben vermutlich amerikanische Instruktoren die Ukrainer für Einsätze gegen die russischen Invasoren ausgerüstet und ausgebildet haben. Die ukrainischen Scharfschützen könnten für die Liquidierung russischer Generäle zuständig sein.

[1] Chant, Chr., Special Forces, Die bedeutendsten Eliteverbände der Welt, Parragon Books, Bath, UK, S. 24.

[2] Chant, Chr., S. 8.

[3] Chant, Chr., S. 30.

[4] Chant, Chr., S. 236/237.

[5] Pfarrer, Ch., SEAL Target Geronimo, The Inside Story of the Mission to kill Osama bin Laden, Quercus, London, 2011.

[6] Chant, Chr., S. 226.

[7] Chant, Chr., S. 228.

[8] Chant, Chr., S. 228/229.

[9] Chant, Chr., S. 230.

[10] Chant, Chr., S. 232.

[11] Chant, Chr., S. 231/232.

[12] The Military Balance 2020, The International Institute for Strategic Studies, London, 2020, S. 208.

[13] The Military Balance 2020, S. 214.

Titel: Spezialeinheiten

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