Die Kriegführung des Kalten Krieges ist aktuell
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine weist wenig Gemeinsamkeiten mit dem Cyberwar auf, wie er in den letzten Jahren in Stabsübungen durch europäische Armeen geübt wurde. Russland führt einen Krieg, der durch Artillerieduelle und Angriffen mit Kampfpanzern ausgetragen wird. Die russischen Offensiven mit Artillerie und Kampfpanzer werden durch Kampfhelikopter Mi-24 und Erdkampfflugzeuge Su- 25 unterstützt. Gleichzeitig werden die ukrainische Infrastruktur und die Städte der Ukraine durch ballistische Boden-Boden-Flugkörper Iskander und Marschflugkörper Kalibr zertrümmert. Diese Flugkörper sollen gemäss russischen Verlautbarungen sehr zielgenau sein. Diese Zielgenauigkeit trifft allerdings selten zu. Die Küsten der Ukraine werden durch die Kriegsschiffe der russische Schwarzmeer-Flotte dominiert.
Kampfhelikopter Mi-24 (NATO-Code HIND) (A.S.)
Erdkampfflugzeug Su-25 (NATO-Code FROGFOOT) (A.S.)
Dieser Krieg entspricht der Kriegführung von Industriestaaten, wie sie zur Zeit des Kalten Krieges in vielen Übungen exerziert wurde. Aufgrund der seit 1991 vorgenommenen Abrüstungen an Panzern und Artilleriegeschützen und der Ausrichtung auf Cyberwar dürften heute nur wenige westliche Staaten noch in der Lage sein eine Kriegführung dieser Art durchzustehen.
Was die Ukraine betrifft, so wehrt sie die Angriffe mit ähnlichen Waffensystemen wie die russische Seite ab. Diese Waffensysteme wurden noch zur Zeit der UdSSR produziert und die Ukraine konnte die Arsenale der sowjetischen Streitkräfte auf ihrem Territorium übernehmen. Die Bestände an Lenkwaffen und Artilleriemunition in diesen Arsenalen werden leider bald erschöpft sein. Moderne Waffen für die Abwehr der russischen Angriffe, wie Kampfpanzer Leo 1/2und Panzerhaubitze 2000, könnte Deutschland aufgrund der eigenen Bestände verzugslos liefern. Offenbar ist aber die Regierung von Bundeskanzler Scholz dazu nicht in der Lage. Immer wieder werden die Lieferungen hinausgezögert.
Titel: Die Kriegführung des Kalten Krieges ist aktuell
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