Einsatz nichtstrategischer Nuklearwaffen durch Russland?
Der Zerfall der russischen Abwehrfront um Cherson könnte in Moskau als eine drohende Niederlage der russischen Streitkräfte in der Ukraine beurteilt werden. Bei einem solchen Zerfall müsste deshalb mit dem Einsatz nichtstrategischer Nuklearwaffen durch Russland gerechnet werden. Gemäss der russischen Militärdoktrin würde der Einsatz nichtstrategischer Nuklearwaffen zuerst durch den Präsidenten freigegeben werden. Anschliessend würden die Kommandanten Waffen, Ziele und Einsatzarten der Nuklearschläge bestimmen.
Waffensysteme für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe durch Russland dürften insbesondere ballistische Boden-Boden-Flugkörper Iskander und Artilleriegeschütze sein.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wären Ziele im Frontbereich zu Cherson:
- ukrainische Truppenkonzentrationen
- Gefechtsstände der Ukrainer
- Stellungen der HIMARS-Mehrfachraketenwerfer
- Übermittlungszentralen
- weitere Munitionsdepots der ukrainischen Streitkräfte
- denkbar wäre auch die zivile Infrastruktur im Frontbereich
Zwei Einsatzarten wären denkbar:
- Einzelschlag durch ein einzelnes Waffensystem als Warnung an die Ukrainer
- bei einer Nichtbeachtung der Warnung würden massierte Schläge der Nuklearwaffen auf der gesamten Front erfolgen
Neben den Zerstörungen der militärisch relevanten Ziele, aber auch der zivilen Infrastruktur, müsste aufgrund des Druckes, der Hitze und der Strahlungen der nuklearen Explosionen mit gravierenden Auswirkungen auf die Ukraine aber auch auf Russland gerechnet werden. Das Hauptproblem des Einsatzes nichtstrategischer Nuklearwaffen durch Russland wäre vor allem die nichtvorhandene Ausbildung der russischen Streitkräfte auf einen Nuklearkrieg. Nicht nur könnten diese die Wirkung der Nuklearexplosionen nicht ausnützen, sie würden aufgrund ihrer mangelhaften Ausbildung erhebliche Verluste erleiden.
russische Panzerhaubitze 152mm 2S3 (A.S.)
Titel: Einsatz nichtstrategischer Nuklearwaffen durch Russland?
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