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Artillerie: das Scheitern der russischen Hauptunterstützungswaffe in einem Krieg?

Artillerie: das Scheitern der russischen Hauptunterstützungswaffe in einem Krieg?

Seit der Zarenzeit beruht die russische Kriegführung, im Gegensatz zur westlichen Kriegführung, die auf überlegene Luftstreitkräfte setzt, vor allem auf der Artillerie als Unterstützungswaffe.

Kanone Zar-Puschka im Kreml (Zar Fjodor I., 1586) (A.S.)

In der Schlacht von Poltawa (heute Ukraine) wurde am 8. Juli 1709 das Heer des Schwedenkönigs Karl XII. (1682-1718) durch die überlegene Artillerie des Zaren Peter I. (1672-1725) regelrecht pulverisiert. Den 28 einsatzbereiten Kanonen des Zaren konnte der Schwedenkönig nur 4 einsatzbereite Kanonen entgegensetzen. Die überlegene Artillerie des Zaren bestimmte den Ausgang der Schlacht und damit auch jenen des Krieges.

Auch die Grande Armée des französischen Feldherrn und Kaiser Napoleon I. erlitt in der Schlacht bei Borodino vom 26. August bis 7. September 1812 durch die russische Artillerie erhebliche Verluste an Soldaten (bis zu 35’000 Tote) und Offizieren (47 Generäle und 480 Offizieren). Diese Verluste waren für den weiteren Kriegsverlauf entscheidend. Mit seinen 587 Geschützen, denen 624 russische Geschütze gegenüber wirkten, erreichte der Korse nur einen Pyrrhussieg, Im Rückzug aus Russland verlor er beinahe seine gesamte Armee.

Auch der Feldzug des Dritten Reichs zur Eroberung der Sowjetunion ab 1941 scheiterte an der überlegenen Artillerie des Sowjetherrschers Josef Stalin (1878-1953). Die klimatische Lage und die Dummheiten des grössten Feldherrn aller Zeiten, Adolf Hitler (1889-1945) wirkten auch mit. Entscheidend dürfte der Einsatz der Mehrfachraketenwerfer Katjuschka (als Stalinorgel bezeichnet) gewesen sein. Im Dezember 1944 waren auf sowjetischer Seite über 10’000 Werfer im Einsatz.

Auch im Krieg gegen die afghanischen Mujaheddin von 1979 bis 1989 versuchte die sowjetische Kriegführung den gegnerischen Widerstand mit ihrer überlegenen Artillerie zu zertrümmern.

Im Krieg gegen die Ukraine setzt die russische Kriegführung wieder auf ihre wichtigste Unterstützungswaffe, die Artillerie, ein. Neben den mechanisierten Geschützen und den Mehrfachraketenwerfern verschiedener Typen

Mehrfachraketenwerfer 220 mm BM-27 Uragan (Reichweite35-40 km) (A.S.)

sind ballistische Boden-Boden-Flugkörper des Typ Iskander (Reichweite 500 km, A-, C- oder konventioneller Gefechtskopf) eine der am häufigsten eingesetzten Unterstützungswaffe, die auch gegen die ukrainische Infrastruktur wirken.

Iskander (Modell) (A.S.)

Ist es denkbar, dass als Folge des Widerstandes der Ukrainer und der Wirkung der Mehrfachraketenwerfer HIMARS der USA zum ersten Mal in der neueren Kriegsgeschichte die Artillerie als russische Unterstützungswaffe scheitern könnte?

Titel: Artillerie: das Scheitern der russischen Hauptunterstützungswaffe in einem Krieg?

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