Liquidierung von Prigoschin: hat Putindadurch seine Machtstellung festigen können?
Mit dem abgebrochenen Vorstoss seiner Wagner-Kampfgruppe Richtung Moskau hatte Jewgenij Prigoschin demonstriert, dass er nicht nur für den unfähigen Verteidigungsminister Shoigu zu einer ernsthaften Herausforderung werden könnte, sondern auch für den Kreml-Chef Wladimir Wladimirowitsch Putin. Die Ernsthaftigkeit der Herausforderung wurde auch durch die stillschweigende Akzeptanz des Vorstosses durch verschiedene Generäle demonstriert. Für viele unter ihnen – es sei an General Popov erinnert – wäre der Kriegsheld Prigoschin eine glaubwürdige Alternative zum militärischen Versager Putingewesen. Nun hat dieser seinen potenziellen Rivalen Prigoschin durch die ihm hörigen Cronies imGeheimdienst FSB liquidieren lassen. Die Liquidierung von Prigoschin – vermutlich durch einen Abschuss seines Privatjet durch eine Boden-Luft-Lenkwaffe – ist in aller Öffentlichkeit geschehen. Damit wollten Putin und seine Anhängerschaft vermutlich jeden möglichenRivalen vor einem Staatsstreich abschrecken. Sollte dies die wahre Absicht des Anschlages gewesen sein, so hat sich Putin mit Gewissheit in diesem Ziel getäuscht. Seine militärische Unfähigkeit im Krieg gegen die Ukraine demonstriert er stündlich. Er und sein Genosse Shoigu, mitsamt dem schwachen Generalstabschef Gerassimow, erweisen sich als unfähig den schwächeren Gegner Ukraine – trotz der teilweise ungenügenden westlichen Unterstützung – niederzuringen. Die Wut der russischen Generälen über den militärischen Nobody Putin dürfte weiter zunehmen. Gleichzeitig nimmt auch die Unzufriedenheit im gesamten Offizierskorps der russischen Streitkräfte über die Ergebnislosigkeit der bisherigen Kriegführung, die nur zu riesigen Verluste geführt hat, weiter zu. Vermutlich dürften weitere Rivalen für die Beseitigung von Putin und seiner Cronies bereitstehen. Die Beseitigung von Putin würde auch die Machtübernahme im Kreml ermöglichen.
Kreml (A.S.)